Zahngesundheit

Gesunde Zähne sind wichtig

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Gesunde Zähne wünschen wir uns für unsere Kinder. Und so lautet auch das Ziel des Arbeitskreises Zahngesundheit Westfalen-Lippe, der sich auf dem Gebiet der Gruppenprophylaxe zur Verhütung von Zahnerkrankungen engagiert.

Zu diesem Zweck besucht uns jedes Jahr der Arbeitzskreis für eine Doppelstunde Unterricht zum Thema „Gesund im Mund“. Durchgeführt wird der Unterricht von speziell ausgebildeten Mitarbeiterinnen des örtlichen Arbeitskreises, niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten, Zahnärztinnen und Zahnärzte der Gesundheitsämter sowie deren zahnmedizinischen Fachangestellten.

Der Unterricht soll den Kindern grundsätzlich helfen beim Aufbau einer positiven Haltung zum Thema „Zahn- und Mundgesundheit“.

In den vier Jahren an der Paul-Gerhardt-Schule werden folgende Themenschwerpunkte behandelt. Dabei ist das Thema „Zähneputzen“ für alle vier Schuljahre in unterschiedlicher Art und Weise verbindlich eingebunden.

1. Jahrgang: Zahngesunde Ernährung

Ziel: Das süße Leben gesünder genießen

2. und 3. Jahrgang: Regelmäßige Mundhygiene, Zahnaufbau, Kariesentstehung und -verhütung

Ziel: Kariöse Zähne vermeiden

Karies wird nicht vererbt! Aber die Bakterien, die die Karies bewirken, werden von den Erwachsenen auf das Kind übertragen.

Ein Neugeborenes kommt ohne Keime in der Mundhöhle auf die Welt. Erst durch den Kontakt mit seiner Umwelt beginnt die Besiedelung des kleinen Körpers und auch der Mundhöhle mit Viren und Bakterien. Wenn die ersten Zähnchen durchbrechen, können sie z. B. durch das Ablecken von Löffel oder Schnuller mit den Kariesbakterien der Erwachsenen (vor allem die der Mutter) infiziert werden.

Eltern, Großeltern und Erzieher sollten deshalb bei sich selbst auf eine gute Mundhygiene achten und ihre Zähne pflegen, damit sie die ihnen anvertrauten Kinder nicht mit Karies anstecken.

Wenn Zahnpflege für die „Großen" selbstverständlich ist, dann fällt es auch nicht schwer, bei den „Kleinen" darauf zu achten. Denn:

Die Milchzähne, auch wenn sie später ausfallen, haben eine wichtige Funktion im Mund. Sie sind die Platzhalter für die nachwachsenden Zähne. Unbehandelte Milchzähne können im ganzen Körper zu vielfältigen gesundheitlichen Schäden führen. Deshalb ist eine regelmäßige Mundhygiene schon im Kleinkind- und Kindergartenalter unerlässlich.

Durch einen frühzeitigen Verlust von Milchzähnen wird der Zahnwechsel erheblich gestört, wodurch später auch eine kieferorthopädische Behandlung notwendig werden kann. Kariesherde in Milchzähnen sind eine Brutstätte für Bakterien, die von dort aus die bleibenden Zähne angreifen. Tiefkariöse Zähne mit geöffnetem Zahnmark ermöglichen den Bakterien einen direkten Zugang, die dann bis in den Kieferknochen eindringen können. Sie sind nicht nur eine Dauerbelastung für die Abwehrkräfte des Körpers, sondern können auch zu allgemeinen Erkrankungen führen.

Wichtig ist deshalb eine systematische Zahnhygiene von Klein auf. Dazu eignet sich die so genannte KAI-Zahnputzsystematik (in der Reihenfolge: K = Kaufläche /    A = Außenfläche / I = Innenfläche):

1. Mund gründlich ausspülen.

2. Eine etwa erbsengroße Zahnpastamenge auf die Zahnbürste auftragen.

3. Auf den Kauflächen (K) der Backenzähne ist Hin- und Herbürsten mit der Zahnbürste wichtig. So werden die tiefen Rillen und Furchen (Fissuren) gründlich gesäubert.

4. Mit der Zahnbürste Kreise auf die Außenflächen (A) der Schneide- und Backenzähne „malen".

5. Die Innenfläche (I) der Zähne werden wie mit einem Handfeger „ausgefegt".

6. Nun den entstandenen Zahnpastaschaum nur ausspucken, nicht ausspülen, denn die Zahnpasta soll nochnachwirken.

7. Zahnbürste gründlich ausspülen und ausklopfen.

8. Zahnbürste mit dem Kopf nach oben in einen Becher stellen.

 

            

 (Fotos sowie Comic unten entnommen www.ak-zahngesundheit-wl.de; Fotos: Dr. A. Thumeyer)

Zahnbürste

Ideal ist ein kleiner Bürstenkopf, dicht besetzt mit Borsten aus Kunststoff und abgerundeten Spitzen. Keine Naturborsten verwenden, da sie ideale Bakterienträger sind. Für Kinder gibt es spezielle, altersgemäße Zahnbürsten mit breitem Griff.

Nicht vergessen: Alle zwei bis drei Monate sollte die Zahnbürste erneuert werden,spätestens dann, wenn sich die Borsten auseinander biegen.

Elektrische Zahnbürste

Die elektrische Zahnbürste kann auch für Kinder geeignet sein, da sie deren Spieltrieb nutzt und damit das Zähneputzen „Spaß macht“. Empfehlenswert sind Zahnbürsten mit einem Signalton: Er signalisiert einen zu hohen Druck auf den Zahnschmelz.

4. Jahrgang.: Fluoridierung und Wiederholung der bereits vermittelten Informationen aus den Jahrgängen 1 bis 3

Ziel: Karies verhüten

Die Fluoridierung der Zähne zum Schutz gegen Karies kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen:

  • Fluorid-Zahnpasten/ -Spüllösungen oder -Gelee
  • Fluoridhaltige Lacke
  • Fluoridiertes Speisesalz

Fluoride sind ein Stoff der Natur: Sie helfen, Kariesschäden an den Zähnen zu verhüten bzw. sie so klein wie möglich zu halten. Fluoride sind zudem ein natürlicher Baustein des Körpers, der auch für die Knochenbildung und das Wachstum unentbehrlich ist. Richtig dosiert und regelmäßig angewendet, hemmen sie bei Kindern und Erwachsenen das Auftreten der Karies. Ihre Schutzwirkung ist dabei gleich mehrfach: Sie unterstützen die Wirksamkeit körpereigener Abwehrmechanismen. Diese bewirken, dass der Zahnschmelz nach einem Säureangriff wieder „repariert“ (remineralisiert) und die Bildung von Löchern verhindert wird. Fluoride hemmen zudem den Bakterienstoffwechsel und somit auch die Produktion von Säuren.

Die Verwendung von fluoridangereichertem Speisesalz ist eine ideale Kollektivprophylaxe. Die Anwendung ist insofern vorteilhaft, da Kochsalz in jedem Haushalt verwendet wird.